Wir und unser Holz
Kennt Ihr das Lied „Ich und mein Holz“? Da ich hier an der Ostsee im Wohnwagen bzw. Vorzelt sitze, kann ich leider nicht verlinken, irgendwie spinnt das Internet. Hole ich nach. Jedenfalls ist das Lied ganz witzig und handelt…welch Überraschung… von Holz und davon wie toll es ist. Wir haben uns ja viele Gedanken gemacht, welches Holz wir im Haus verarbeiten wollen und ich habe im letzten Beitrag schon erzählt, dass es uns die Spessarteiche angetan hat. Unser netter Bootsbauer, bei dem wir das Holz für die Regelbretter gekauft haben, konnte uns leider nicht die gewünschten Maße zur Verfügung stellen. Der Tisch soll ja 2,40 m lang und 1m breit sein. Das hätten wir bekommen können, aber nicht mit einer Tischplattenstärke von 5cm. Trotzdem ist Holz und Boot eine gute Adresse, die Bretter für das Bad und die Diele sind klasse.
Thomas hat ein Sägewerk in Thüngen ausfindig gemacht. Wir sind also in meine fränkische Heimat gefahren, haben kurz in Aschaffenburg vorbei geschaut und sind am nächsten Tag zum Sägewerk gefahren. Nebenbei haben wir auch gleich ein bisschen Sommer mitgenommen, der in diesem Jahr im Norden ja nicht so richtig in Gang kommt. Bisher. Thüngen ist ein kleines hübsches Örtchen mit einer Burg, die hoch über dem Städtchen thront. Direkt unterhalb liegt das Sägewerk Hugo Kämpf. Wir wurden sehr nett von Caroline Voll empfangen, die das Sägewerk mit ihrem Mann betreibt. Ihr Pointer war sehr interessiert an unserem Auto und hatte Bosses Geruch sofort in der Nase, dabei hatten wir ihn gar nicht dabei. Er begleitete uns über das Gelände und in die imposanten Hallen, in denen die vielen unterschiedlichen Stapel mit gesägten Holzbrettern lagerten. In einer der Hallen konnte man auch fertige Tischplatten anschauen. Außerdem gibt es ein sehr schönes rotes Häuschen auf dem Gelände, in dem man verschiedene Holzarbeiten sehen kann. Wen das interessiert, findet auf der gut gestalteten Website viele Informationen: Hugo Kämpf – Wir sind Eiche.
Carolin hat uns vorgeschlagen, zwei Bretter aus der Mitte eines Baumes zu nehmen und sie zueinander zu spiegeln. Das heißt, man hat auf jeder Seite das gleiche Muster, nur spiegelverkehrt. In der Mitte zeigt sich auch der Ursprung, das Herz und die Seele des Baumes. Mit zwei Brettern erreichen wir die 1m Breite, die wir uns gewünscht haben. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir unsere Bretter gefunden hatten. Es bedarf natürlich auch einer gewissen Vorstellungskraft, denn das Holz ist roh und es hat leichte Lagerspuren. Trotzdem fanden wir „unsere“ Platten und haben sie auf Länge sägen lassen. Auch in der Breite mussten wir ein bisschen wegnehmen. Dann ging die Suche von neuem los, denn wir brauchten noch ein schönes Brett für eine Bank in der selben Länge mit ca. 35cm Breite. Carolin hat uns die ganze Zeit geduldig beraten. Nach fast drei Stunden im Sägewerk haben wir die drei Holzplanken auf das Dach des genügsamen Astra geschnallt und sind in bester Laune in der Sommerhitze nachhause gefahren.
Inzwischen haben wir die beiden Tischplattenteile verleimt und nach dem Urlaub wird geflext und geschliffen. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Jetzt genießen wir erstmal ein bisschen Ostseeluft.
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